Wochenbuch (215): Den Handschlag verweigern...

Grüezi mitenand

 

Vor Ostern wusch Papst Franziskus muslimischen Flüchtlingen die Füsse und küsste diese. Nach Ostern kam aus, dass zwei muslimische Buben, vierzehn und fünfzehn Jahre alt, ihren Lehrerinnen nicht mehr die Hand zum Gruss geben müssen. Die Schulleitung von Therwil BL hat die beiden Brüder davon dispensiert, nachdem sich diese aus religiösen Gründen geweigert hatten, Frauen mit der Hand zu grüssen. Nach der Kopftuch-, Schwimmbad-, Zwangsehe-, Beschneidungs-, Gebetsraum-, Steinigungs-, Schweinefleisch- und so weiter -Diskussion nun also die Handschlag-Debatte. Für ein paar Tage herrscht wieder etwas Empörung im Land, bis nach einer Verschnaufpause der nächste Aufreger heranrollt, so sicher, wie das Amen in der Kirche einmal war.

 

Soll man die beiden Brüder gleich wieder zurück nach Syrien spedieren, wie das die Mehrheit in den Leserkommentaren fordert? Nein. Im Gegenteil. Man muss den Jungs dankbar sein. Weil sie ganz nebenbei den Unterschied zwischen Demut und Erbärmlichkeit offengelegt haben. Wenn der Papst kniend Füsse küsst, zeigt er gerade in dieser demütigen Geste Haltung. Wenn eine Schweizer Behörde muslimischen Schülern sozusagen den Segen erteilt, ihre islamisch verbrämte Frauenverachtung auszuleben, dann ist das ein erbärmlicher Kniefall.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller