Wochenbuch (117): Warum die Mindestlohn-Initiative genau jenen schadet, die sie schützen möchte...

Grüezi mitenand

 

In Frankreich wird auch gerade über den Mindestlohn diskutiert: Nur in die andere Richtung. Man will den Mindestlohn für Berufsanfänger senken. Warum? Ein zu hoher Lohn wirkt wie eine Hürde. Die Arbeitgeber stellen dann lieber jemanden mit Berufserfahrung ein - oder gar niemanden. So trifft ein zu hoher Mindestlohn genau jene Menschen, denen man vorgibt zu helfen: junge Berufsleute, Teilzeitangestellte, Wiedereinsteiger.

 

Jetzt die Fakten: In der Schweiz verdienen die Arbeitnehmer durchschnittlich 43 Prozent mehr als in vergleichbaren (OECD-)Industriestaaten. Kaum ein Land hat eine so tiefe Arbeitslosigkeit wie wir. Wo liegen die Gründe für diesen Erfolg? Bei uns mischt sich der Staat nicht übertrieben stark in die Wirtschaft ein. Nun wollen die Gewerkschaften und linken Parteien genau dieses Erfolgsmodell zerstören. Indem sie die Fehler anderer Länder wie Italien oder Frankreich kopieren. Wir brauchen aber nicht mehr staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt - sondern weniger!

 

Mit 4000 Franken hätten wir einen doppelt so hohen Mindestlohn wie in Deutschland und den höchsten Mindestlohn weltweit. Wir würden damit die Konkurrenzfähigkeit der Schweiz schwächen: Vor allem auch im Tourismus. Und wir würden für falsche Anreize sorgen: Manche Schulabgänger, die gleich 4000 Franken verdienen können, werden der kurzfristigen Verlockung folgen, statt eine Berufslehre zu machen. Längerfristig eine fatale Entwicklung. Darum Nein zur schädlichen Mindestlohn-Initiative.

 

Mein WochenMINUS: Die Rundschau des Schweizer Fernsehens und ihre einseitige Berichterstattung. Dieses Mal traf es die Gripen-Beschaffung. Und für diese tendenziöse Arbeit soll SRF eine Milliarde Franken Zwangsgebühren kassieren???

Mein WochenPLUS: Ich lese gerade ein spannendes Buch über Marignano. Die Schlacht jährt sich 2015 zum 500. Mal. Grund genug, dieses spannende Kapitel der Schweizer Geschichte nachzulesen.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller