Wochenbuch (2010): Asyl und "Asyl"...

Grüezi mitenand

 

Wer an Leib und Leben bedroht ist, hat Anrecht auf Schutz im ersten sicheren Drittstaat. Das verlangt die Menschlichkeit und ist auch so in der UN-Konvention festgehalten. 

 

Aber was sehen wir jetzt im Balkan? Hunderttausende Leute kommen über das sichere Griechenland nach Europa. Aber sie wollen dort nicht bleiben. Sie stellen auch kein Asyl in Bulgarien oder Rumänien, obwohl es sich dabei um sichere EU-Staaten handelt. Sie wollen weiterreisen, sie wollen sich ihr Asylland aussuchen. Man muss es mit aller Deutlichkeit sagen: Das ist ein Missbrauch der Hilfsbereitschaft. Damit wird das Asylwesen systematisch ausgehöhlt.

 

Es kann nicht sein, dass zehntausende Leute (die beiden grössten Gruppen sind zur Zeit Eritreer und Afghanen) in die Schweiz kommen und dabei durch eine Vielzahl sichere Staaten reisen, weil sie hier grosszügige Sozialleistungen erwarten. Es kann nicht sein, dass mit Milliarden Steuergeldern ein Asylwesen finanziert wird, wo am Ende jene profitieren, die mit Hilfe von miesen Schleppern in die Schweiz kommen.

 

Diese Asyl-Milliarden sind ein doppelter Skandal: Man belohnt damit das kriminelle Schlepperwesen - und das Geld fehlt dafür in der Schweiz (zum Beispiel für die Sicherung der Altersvorsorge). Vor allem aber würden diese Summe viel wirksamer eingesetzt werden in der humanitären Hilfe vor Ort.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller