Tagebuch: Bildungs-"Experten" ohne Praxisbezug...

Grüezi mitenand (noch 17 Tage bis zur Wahl)

 

Leider war es mir dieses Jahr nicht möglich, an der Matura-Feier am Kollegi Stans teilzunehmen. Immerhin konnte ich nun im Jahresbericht die Festreden nachlesen.

 

Interessant waren die Überlegungen des Hauptredners. Er ist Lehrer am Kollegi. Er sprach die Schulreformen an, die "meistens von aussen aufgezwungen werden", um sie dann nach einiger Zeit wieder (teilweise) rückgängig zu machen.

 

Wer hat diese Schulexperimente über sich ergehen zu lassen? In erster Linie die Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen. Sie müssen diese in der Theorie entwickelten Reformen "ertragen und durchführen, ohne allzuviel dazu sagen zu dürfen" - wie es weiter heisst.

 

Ein Grundübel (und das ist auch mein heutiges MINUS) hat der Redner im Begriff "Experte" ausgemacht. Die ursprüngliche Wortbedeutung legt nahe, dass ein Experte jemand ist, der aktiv Erfahrungen gemacht hat. In der Bildungspolitik sind es aber eher Leute, die die Erfahrungen anderer sammeln und dann ein neues Modell (Reform) entwickeln, was dann wieder die wahren Experten (nämlich die Lehrerinnen und Lehrer) umsetzen müssen... oft gegen ihren Willen und nicht wirklich zum Nutzen der Schule.

 

Mein PLUS und Fazit: Die Bildungspolitik ist im Umbruch. Es wird doch langsam erkannt, dass die Schule Ruhe braucht. Im Zentrum steht der Unterricht. Die enge Beziehung zwischen Lehrpersonen und Schülern. Das ist eine genug grosse Aufgabe.

 

Mit besten Grüssen

Peter Keller (und bis morn...)