Wochenbuch (XLIII): (zu) Frühfranzösisch...

Grüezi mitenand

 

Man darf es nicht laut sagen, darum schreibe ich es hier...: Frühfranzösisch in der Primarschule ist gescheitert. Einmal mehr eine Riesenübung, bei der von oben eine Schulreform durchgesetzt wurde, welche letztlich die Schüler und Lehrer ausbaden müssen.

 

Immerhin kann sich der Nidwaldner Landrat zugute halten, dass er seinerseits für eine Fremdsprache in der Primarschule war, aber nur Englisch und nicht gleich zwei zusätzliche Sprachen wollte. Leider musste sich dann unser Kanton dem nationalen Diktat (Harmos lässt grüssen) beugen und auch das Frühfranzösisch in den Stundenplan packen.

 

Ich weiss, man verbindet das Frühfranzösisch gleich mit dem Zusammenhalt der Schweiz. Interessant ist, was kürzlich in einem Leserbrief (NNZ, 17.11.2012) von einer Lehrerin aus Hergiswil zu lesen war: "Das Fach Franzöisch schreibt keine Erfolgsgeschichte, weil sich die wenigsten Kinder für dieses Fach begeistern können und somit ein effektives Lernen sehr schwer bis unmöglich ist. Mehr Lektionen für das Französisch zu sprechen, löst das Problem nicht." Dem nationalen Zusammenhalt hilft diese Zwängerei sicher nicht.

 

Wichtig für den schulischen Erfolg ist, dass die Kinder zuerst richtig Deutsch lernen und dabei auch die Grundbegriffe der Grammatik lernen. Dieser Auftrag muss im Zentrum der Schule stehen - gerade auch für die Integration von fremdsprachigen Kindern. Was nützt es, die Schülerinnen und Schüler mit zwei Frühfremdsprachen zu konfrontieren, wenn nicht einmal die wichtigste Umgangssprache sitzt?

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller