Wochenbuch (95): Familieninitiative - nur nicht einschüchtern lassen...

ALLE Familien sollen Steuerabzüge machen können
ALLE Familien sollen Steuerabzüge machen können

Grüezi mitenand

 

Scharfes Geschütz wird aufgefahren gegen die Familieninitiative der SVP. Ich will gar nicht alle Beleidigungen wiederholen, die vor allem gegen die vielen Mütter und Väter gerichtet sind, die ihre Kinder zu Hause betreuen wollen. 

 

Nur eines: Wer bei der SVP-Familieninitiative von einer "Herdprämie" spricht, beleidigt alle Eltern und die Arbeit zu Hause generell. Diese Geringschätzung gegenüber Müttern ist eine Frechheit. Man spricht umgekehrt ja auch nicht von einer "Büroprämie", wenn man steuerliche Anreize schafft, dass beide Elternteile arbeiten gehen.

 

Überhaupt: Es geht hier nicht um die Bevorzugung eines Familienmodells. Sondern um eine Gleichstellung der Betreuungsarbeit. Es ist nur gerecht, dass ALLE Familien den GLEICH hohen Steuerabzug geltend machen können. Wie hoch dieser sein soll, kann jeder Kanton selber entscheiden. Das zur Erinnerung an alle Finanzdirektoren, die schon auf Vorrat mögliche Steuerausfälle beklagen.

 

Familien, die ihre Kinder fremdbetreuen lassen, können heute nicht nur Steuerabzüge machen. Sie profitieren zusätzlich von Krippenplätzen, die von der öffentlichen Hand mitfinanziert werden. Warum nicht? Aber gleichzeitig jene Familien beleidigen, die sich für die Selbstbetreuung entscheiden, das geht nicht.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller