Wochenbuch (105): Wer soll die Bahn finanzieren...?

Schienennetz Schweiz
Schienennetz Schweiz

Grüezi mitenand

 

Der Verkehr stösst an seine Grenzen: Auf der Schiene und auf den Strassen. Nun stimmen wir am 9. Februar über die Bahnfinanzierung (FABI) ab. Es geht um verschiedene Infrastrukturprojekte, um den Unterhalt und um die Finanzierungsquelle(n) des Ausbaus.

 

Um es vorwegzunehmen: Ich stimme FABI zu - allerdings mit wenig Begeisterung. Der Ausbau des Bahnangebots ist in den meisten Fällen unbestritten. Wir haben viel mehr ÖV-Nutzer, was selbstverständlich auch mit der Zuwanderung zu tun hat. Viele Politiker mögen diesen Zusammenhang nicht gerne hören. So oder so müssen wir die Bahninfrastruktur den gewachsenen Bedürfnissen anpassen. Die FABI ist ein erster Schritt dafür.

 

Was mir weniger gefällt, ist die Finanzierung. Oder anders gesagt: Wer soll eigentlich für die Kosten des ÖVs aufkommen? Doch in erster Linie die Nutzerinnen und Nutzer. Wenn die SBB ihr Angebot ausbaut, bessere Leistungen bietet, dann muss sich dieser Ausbau auf den Preis auswirken. Man kann nicht nur immer mehr ÖV fordern und gleichzeitig jede Billettpreis-Erhöhung bekämpfen. Das ist unehrlich.

 

Letztlich ist jeder für einen guten ÖV. Aber Politik ist kein Wunschkonzert. Irgendwer muss am Ende bezahlen. Hier liegt beim Bahnverkehr einiges im Argen. Die ÖV-Finanzierung ist völlig undurchsichtig. Zu viele Kassen, zu viele verschiedene Geldquellen. FABI würde etwas mehr Ordnung ins Dickicht bringen.

 

Um es kurz zu machen: Die Finanzierung des ÖV muss transparenter werden. Diese Aufgabe warten auf uns - und zwar unabhängig davon, ob es ein Ja oder Nein zur FABI gibt.

 

Mein WochenMINUS heisst kurz und bündig: Halsweh. Ärgerlich, aber absehbar vorbei. Mein WochenPLUS: Die GV des Bäuerinnenverbandes. Diese Frauen stehen stellvertretend für das Engagement vieler Menschen in diesem Land. Ebenso stellvertretend: Vielen Dank!

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller