Wochenbuch (113): Zwei Fremdsprachen in der Primarschule sind zu viel...

 

Grüezi mitenand

 

Ein bisschen Frühfranzösisch, ein bisschen Frühenglisch - und am Ende können die Schüler nicht einmal richtig Deutsch. Zwei Fremdsprachen in der Primarschule sind zu viel. Ich finde es richtig, dass die Neugier der Kinder an einer anderen Sprache geweckt wird, aber die wichtigste Aufgabe der Schule bleibt, dass die Schüler anständig Deutsch lernen.

 

Wir haben heute Schulabgänger, die nach neun Jahren Unterricht eine Mathematikaufgabe nicht lösen können, weil sie die Aufgabe sprachlich nicht verstehen. So sieht die Realität aus. Wer nun an zwei Fremdsprachen in der Primarschule festhält, politisiert an der Wirklichkeit vorbei.

 

Soll nun das Frühfranzösisch oder das Frühenglisch die erste Fremdsprache sein? Bundesrat Alain Berset (SP) meinte, es müsse das Frühfranzösisch sein, es gehe schliesslich um den nationalen Zusammenhalt. Und was war vor 1995, als es noch kein Frühfranzösisch gab? Im Zentrum müssen sachlich-pädagogische Argumente stehen und nicht politische Parolen. Es geht schliesslich um die Kinder und darum, ob zwei Fremdsprachen in der Primarschule nicht eine Überforderung sind.

 

Hier finden Sie das aktuelle Streitgespräch zwischen Nationalrat Matthias Aebischer (SP) und mir zur Sprachenfrage:

http://www.kellerpeter.ch/politik-medien/zeitungsberichte-über-mich/

 

Mein WochenPLUS: Dass wieder rund 40 Personen gekommen sind zum Anlass von "Peter&Paul". Mein WochenMINUS: Dass Bundesrat und Parlament wieder auf Zeit zu spielen scheinen, wenn es um die Umsetzung der kontrollierten Zuwanderung geht. Das gleiche Spiel hat man schon bei der Ausschaffungsinitiative für kriminelle Ausländer gespielt. Geht man so mit Volksentscheiden um?

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller