Wochenbuch (153): Ja zur Freiheit... Nein zur Einschüchterung

Grüezi mitenand

 

Die Attentate von Paris lassen niemanden kalt. Die gezielte Hinrichtung der Mitarbeiter der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo und die Tötung der Kunden im jüdischen Supermarkt.

 

Es ist klar, was diese Terroristen wollen: Uns einschüchtern. Sie hassen die westliche Freiheit - und zu dieser Freiheit gehört auch die Satire, die manchmal beleidigend und verletzend ist. Aber das muss eine demokratische Gesellschaft aushalten. Mehr noch: Wir brauchen Menschen, die sich nicht das Maul oder den Zeichenstift verbieten lassen.

 

Die Islamisten sagen, man dürfe sich nicht lustig machen über ihren Propheten Mohammed. Die Feiglinge unter uns sagen, man solle die extremen Muslime nicht unnötig provozieren. Aber was heisst das? Heute keine Mohammed-Karikaturen, morgen keine Frauen ohne Kopftuch und übermorgen wird jeder verfolgt, der nicht an Allah und seinen Propheten glaubt. Eine freiheitliche Gesellschaft darf sich nicht von ein paar Steinzeit-Islamisten vorschreiben lassen, was sie tun darf und was nicht.

 

Was stellt diese Karikatur dar? Mohammed, der ausser sich ist über die Islamisten (intégristes). Sein Kommentar: "Es ist hart, von solchen Deppen geliebt zu werden." Mohammed ist ausser sich, dass Islamisten in seinem Namen morden. Für mich eine witzige und kluge Karikatur. Aber damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei uns dürfen auch dumme Karikaturen veröffentlicht werden, ohne dass man dafür umgebracht wird. Tragen wir Sorge zu unserer Freiheit!

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller