Wochenbuch (172): 2000 Franken Stipendien im Monat pro Student...???

Grüezi mitenand


Eine neue Initiative will die Unterstützung für Studenten in der ganzen Schweiz vereinheitlichen und verlangt monatlich Stipendien von rund 2000 Franken pro Student. Sie lesen richtig: 2000 Franken.


Natürlich soll das Studieren in der Schweiz nicht abhängig sein vom Geld-beutel der Eltern. Aber diese Forderungen sind, ehrlich gesagt, frech - vor allem gegenüber jener grossen Mehrheit der Schweizer Jugendlichen, die eine Lehre absolvieren. Die Öffentlichkeit bezahlt schon Milliarden Franken Steuergelder im Jahr für den Betrieb der Hochschulen. Die Stipendieninitiative geht zu weit: Wir können nicht noch zusätzlich eine Art Grundlohn für Studenten garantieren.


Die Luzerner Zeitung hat bei den Zentralschweizer Parlamentariern nachgefragt, wie sie ihre Ausbildung finanziert haben. Was meine Person betrifft: Ich habe keine Stipendien erhalten und bin auch nicht meinen Eltern auf der Tasche gelegen. Von Stellvertretungen, über Büroarbeit bis zur Montage habe ich verschiedenste Tätigkeiten ausgeübt (siehe Bild). Dieser Bezug zur Berufswelt fand ich sehr wichtig - gerade für einen Studenten der Geisteswissenschaften.


Für mich ist deshalb klar: Wir haben bereits eine funktionierende Unterstützung der Studierenden. Die Stipendieninitiative geht viel zu weit, kostet zusätzlich Hunderte Millionen Franken und ist unfair gegenüber den Jugendlichen, die eine Berufslehre absolvieren.


Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller