Wochenbuch (175): Was heisst eigentlich "Service public"...?

Grüezi mitenand

 

Nur mit ein paar Tausend Stimmen mehr hat die SRG die Abstimmung vom Sonntag gewonnen: Künftig muss jeder Haushalt Zwangsgebühren zahlen für das Schweizer Fernsehen und Radio. Auch alle Gewerbebetriebe, was diese rund 200 Millionen Franken kostet. Begründet wird diese Zwangsabgabe mit dem "Service public". Man tut so, als ob die Schweiz untergehen würde ohne die staatlichen Radio- und Fernsehstationen.

 

Fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung hat sich gegen dieses neue Zwangsgebührenmodell ausgesprochen. Das ist ein Misstrauensvotum gegenüber der SRG. Viele Leute haben genug davon, irgendwelche Sendungen und Programme zu finanzieren, ohne dass einmal geklärt wird, was zu diesem viel beschworenen "Service public" gehört und was nicht. Müssen wir eine Promi-Sendung wie "Glanz&Gloria" finanzieren? Brauchen wir wirklich die Übertragung von Formel 1-Rennen? Muss SRF 2 Serien einkaufen wie CSI Miami oder die Vorstadtweiber? Könnten solche Serien nicht auch Privatsender bringen? Und bei aller Sympathie für die italienischsprachige Schweiz: Aber gehören zwei komplette Fernsehprogramme für rund 330'000 Personen zum "Service public"?

 

Wir haben einen staatlichen Medienmoloch geschaffen - und er will gefüttert werden. Mit Hunderten Millionen Franken Zwangsabgaben. Es wird höchste Zeit, den Service public auf seine Grundaufgaben zu beschränken und die Billag-Gebühren für die SRG entsprechend zu senken.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller