Wochenbuch (227): Arroganz gegenüber demokratischen Entscheiden..

Grüezi mitenand

 

Es ist schon erstaunlich, wie gewisse Politiker und Medien auf den Entscheid der britischen Bevölkerung reagiert haben: Man will das Land jetzt abstrafen, man behauptet, nur die Alten und Dummen hätten für den Brexit gestimmt. Der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ruft nach einer neuen starken EU-Regierung, andere Politiker finden, man dürfe über solche wichtigen Fragen gar nicht direktdemokratisch abstimmen.

 

Hinter diesen Aussagen kommt eine bedenkliche Demokratie-Verachtung zum Vorschein - und es ist fast schon ironisch, denn genau diese Arroganz der Macht ist einer der Hauptgründe, warum grosse Teile der Bevölkerung mit der EU nichts mehr anfangen können. Politiker und Funktionäre regieren über die Köpfe der Menschen hinweg. Die Briten wollen sich nicht "abschotten". Sie wollen aber wieder mehr Selbstbestimmung - und ansonsten weiterhin gute Beziehungen zu allen Nachbarn. Die EU muss sich reformieren: Sie muss demokratischer und bescheidener werden. Brüssel muss wieder Macht abgeben: an die einzelnen Staaten und damit an die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger. Sonst wird die EU unkontrolliert auseinanderbrechen. Und das wäre für gar niemanden gut.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller