(Wochenbuch 270): Unehrliches Gesetz...

 

 

Grüezi mitenand

 

Man kann durchaus für die Energiewende sein. Man kann auch ein Gesetz dazu machen und das ganze "Energiestrategie 2050" nennen. Was aber politisch nicht geht, ist diese Unehrlichkeit beim Vorgehen.

 

Das Energiegesetz, über das wir am 21. Mai abstimmen, will den Energieverbrauch bis 2030 fast halbieren. Fossile Energieträger wie Benzin, Öl und Kohle sollen durch erneuerbare Energien ersetzt werden.

 

Noch einmal: Man kann das alles wollen. Aber man sollte den Bürgern gegenüber ehrlich sein, was diese Energiewende bedeutet. Es braucht Milliarden Franken Investitionen und höhere Preise (nicht nur für Benzin und Öl, auch für Strom), um den Verbrauch so massiv senken zu können. 

 

Nun behaupten die Befürworter, die ganze Energiewende koste nur 40 Franken pro Person. Das ist unehrlicher Humbug. Der Bundesrat selbst hat aufgelistet, dass alle diese Massnahmen mindestens 200 Milliarden Franken kosten. Der Rest ist Mathematik: Bis 2050 würde das pro Jahr rund 7 Milliarden Franken "Investitionen" ergeben. Wenn wir diese Kosten auf einen vierköpfigen Haushalt umrechnen, macht das 3200 Franken pro Haushalt und Jahr. Dann haben wir ein ehrliches Preisschild.

 

Wenn Sie für vier Personen Ferien buchen in Mallorca mit Flug, Hotel und Mahlzeiten und Ihnen dann das Reisebüro versichert, das Ganze koste nur 40 Franken Bearbeitungsgebühr, dann wissen Sie, dass das nicht stimmen kann. Aber genau das versuchen jetzt die Befürworter des Energiegesetzes. Darum stimme ich Nein am 21. Mai. Weil das Gesetz unehrlich ist, weil es eine gigantische Subventionsmaschine in Betrieb setzt und weil es anmassend ist, wenn die Politik ein Technologiegesetze macht für das Jahr 2050. Niemand hätte vor dreissig Jahren geahnt, wie schnell und grundlegend die Technik (Beispiel Smartphone) sich wandeln würde.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald)

Peter Keller