(Wochenbuch 331): Die demokratischen Wurzeln der Schweiz

 

Grüezi mitenand

 

Die Schweiz ist nicht einfach vom Himmel gefallen. Sondern über Jahrhunderte gewachsen. Das zeigt sich auch in unserem politischen System: Den Aufbau unserer Staates von unten nach oben über die Gemeinden und Kantone (Föderalismus), die direkte Demokratie (die Möglichkeit abzustimmen), die Konkordanz (dass die grössten Parteien zusammen den Bundesrat bilden) - all das hängt innerlich zusammen und man muss sorgfältig mit diesem politischen System umgehen.

 

Auf Einladung der Freiburger Zeitung La Liberté durfte ich mit dem Historiker Olivier Meuwly ein Gespräch führen über den historischen Rückraum der aktuellen Debatte über die Selbstbestimmungsinitiative. Mein Fazit: unsere direkte Demokratie hat sich bewährt. Gerade ein Land wie die Schweiz mit verschiedenen Sprachen, kleinen Kantonen und grossen, Städten und ländlichen Gebieten braucht eine gemeinsame Klammer: Dazu gehört unsere Freiheitstradition.

 

Die schweizerische Definition von Freiheit heisst nicht, dass wir machen können, was wir wollen. Sondern, dass wir das nicht tun müssen, was wir nicht wollen. Nein, sagen zu können. Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung. Unser Landesrecht steht über internationalem Recht. Der Wille der Stimmbevölkerung gilt. So funktioniert direkte Demokratie - und die Schweiz ist damit sehr erfolgreich gefahren.

 

Mit besten Grüssen (und bis bald), Peter Keller