(Wochenbuch 345): PaPi Schpilt FuSsbal...

 

Grüezi mitenand

 

Kürzlich erzählte mir ein Vater, dass er sehr besorgt sei über die Rechtschreibung seiner Tochter. Als er sie bei den Hausaufgaben korrigieren wollte, habe sie ihn zurechtgewiesen: "Unsere Lehrerin hat gesagt, die Eltern dürften nicht korrigieren!"

 

"Schreiben nach Gehör" oder "lautgetreues Schreiben" oder "Lesen durch Schreiben" heisst die umstrittene Lernmethode. Die Kinder sollen einfach drauflos schreiben, gerade so, wie sie es hören. Korrigiert wird irgendwann einmal, vielleicht ab der dritten Klasse oder noch später.

 

Inzwischen haben breit angelegte Studien, zum Beispiel in Nordrhein Westfalen (D), gezeigt, dass Schreiben nach Gehör schlimme Auswirkungen hat auf die Rechtschreibfähigkeit. Die Kinder prägen sich falsche Wortbilder ein, besonders Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache sind klar benachteiligt. Im Schnitt machen Schüler am Ende der vierten Klasse 55 Prozent (!) mehr Rechtschreibfehler, als jene Kinder, die traditionell das ABC lernten.  

 

Res Schmid, Bildungsdirektor von Nidwalden, hat deshalb die "Schreiben nach Gehör"-Methode ab der zweiten Klasse untersagt. In Deutschland haben verschiedene Bundesländer die umstrittene Methode ebenfalls verboten.

 

Ich habe in der Bildungskommission des Nationalrats das Thema traktandieren lassen. Es wird höchste Zeit, dass wir die Schweizer Schülerinnen und Schüler vor dieser "Schlechtschreibe-Methode" schützen!

 

Mit besten Grüssen (und bis bald), Peter Keller